Warum gendergerechte Sprache?
Sprache beeinflusst unser Denken
Durch Sprache entstehen Bilder in unseren Köpfen. Nennt ein Text nur Männer, dann spiegelt sich das in unseren Gedanken wider. Sprache hinkt damit nicht nur der Realität hinterher, sie verfestigt auch ein längst überholtes Weltbild.
Beispiel:
Welche Art von Belegschaft entsteht vor Ihrem geistigen Auge, wenn Sie die folgenden Sätze lesen?
Am Montag findet wieder die Sitzung der Abteilungsleiter statt.
Neue Hygienevorschriften für Lehrer in der Schule.
Die Fortbildung richtet sich an alle Erzieher.
Suche Putzfrau für Büroreinigung.
Menschen nicht nur „mitmeinen“
Oft steht ein Text in der maskulinen Form, soll aber alle anderen „mitmeinen“. Texte richten sich aber fast immer an alle Personen, egal, welches Geschlecht sie haben. Damit sich auch Frauen und Menschen, die sich nicht auf ein Geschlecht festlegen wollen oder können, angesprochen fühlen, sollten sie auch explizit genannt und somit sichtbar werden.
Beispiel:
An wen richten sich diese Ausschreibungen?
Das Städtische Krankenhaus sucht zum nächstmöglichen Termin einen Facharzt für Orthopädie.
Der Freistaat Sachsen sucht Lehrer (Fach: Mathematik) für den Schuldienst.
Weiterbildung zur Kinderkrankenschwester – jetzt bewerben!
Demokratisch schreiben
Die Nennung aller Geschlechter drückt die Gleichbehandlung von Menschen aus und entspricht damit dem demokratischen Prinzip. Gendergerechte Sprache zeigt Wertschätzung gegenüber allen Menschen, unabhängig ihres Geschlechts.
Stereotype Rollenbilder aufheben
Die Adressierung und Nennung von Menschen aller Geschlechter hebt stereotype Rollenbilder auf. Gendergerechte Sprache zeigt implizit, dass alle Menschen für verschiedene Tätigkeiten geeignet und befähigt sind.
Beispiel:
Alle Beschäftigten der Verwaltung sind herzlich zum Sommerfest eingeladen!
Interessierte können sich ab Mittwoch für den Computerkurs anmelden.